Modehit (Limerick)


Im Sommer Pariser jetzt locken,

in off´nen Sandalen mit Socken

in Seide, ganz pur,

auch Baumwolle nur,

geringelte – das würde schocken!

Start


Geschlüpft aus der sicheren Hülle
hinein in die große Welt
den kleinen Körper stärken
die Flügel wachsen lassen
dann mit dem ersten Flug
neugierig erkunden die Umgebung
erfahren das Erlebnis der Freiheit
dem Himmel entgegenfliegen
wovon Menschen nur träumen können

2009

Dunkelheit RONDEL (Schreibaufgabe nach Musik)

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So laute Schreie in der Nacht!

Nur Dunkelheit – ein Stern erlischt.

Die Träume sind nun fortgewischt,

erschrocken bin ich aufgewacht.

Mein Herz rast jetzt mit aller Macht,

ich zünde an ein kleines Licht.

So laute Schreie in der Nacht!

Nur Dunkelheit – ein Stern erlischt.

Hab´ Angst, dass jemand umgebracht,

das Grauen draußen will ich nicht,

die Kerze flackert fürchterlich.

Ich wünsche, dass der Tag erwacht!

So laute Schreie in der Nacht!

Nur Dunkelheit – ein Stern erlischt.

Erkenntnis


Erkenntnis
Du uninteressiert
Gefühle diszipliniert
Herzschlag reduziert
Wirklichkeit realisiert
Traurigkeit konserviert
Schmerzen   auskuriert
Gespräche  konzentriert
mit Worten bombardiert
Gedanken  unkontrolliert
Vergangenheit  akzeptiert
nächste Zukunft  formatiert
Enttäuschung weg rationalisiert
Klick!

März 2010

Vorbei (Sonett)


Es war dein Wissen, was mich faszinierte,

gerade das, was ich an dir so schätzte.

Das Neue war´s, was gierig ich vernetzte.

Es gab so viel, was mich noch intressierte.

Hätt ich gewusst, was uns dann noch passierte!

Du konntest ahnen, wie es mich verletzte,

als eine Andre meinen Platz besetzte,

verliebt an deiner Seite delirierte.

Oft sagtest du, wir haben uns verschworen,

ich hab´s geglaubt, und nun bist du verschwunden.

Wo ist die Liebe, die wir grad geboren?

Ein Energieband hielt uns fest verbunden,

doch du hast dir die Andre auserkoren.

Das jähe Ende reisst die tiefsten Wunden.

TRAUER (für Stefan)


Schon wieder ein Mensch fortgegangen

Es zerreißt mich,  Herz im Leid gefangen


Warum nur? Er stand voll im Leben

So jung noch, hat mir viel gegeben


Was hilft nun? Wohin mit der Trauer?

Bin ängstlich, nicht wieder die Mauer!


Was tröstet? Tränen können lindern

Sie helfen, den Schmerz etwas mindern


Gedanken an die schönen Zeiten

Werden ihn hinüber begleiten.


2009

Vergänglich




Du bist für mich ein Stern doch morgen vielleicht schnuppe
Du bist für mich ein Stern doch morgen vielleicht
Du bist für mich ein Stern doch morgen
Du bist für mich ein Stern doch
Du bist für mich ein Stern
Du bist für mich ein
Du bist für mich
Du bist für
Du bist
Du

2010

Schwanenhals


Biete dir meinen
Schwanenhals
zum Liebkosen

Schlängelnde Zunge
auf sich
windender Haut

Schenk mir
ein von Lippen
gepresstes Andenken

Mai 2010

Qualen (Terzine)


Es ist die Angst, die wie ein wildes Tier,
dich leiden lässt und dir den Atem nimmt,
sie tobt so rasend wie ein großer Stier.

Ist das noch Leben, wenn nur Furcht bestimmt?
Ich würd sie töten, könnte ich sie fassen,
sie stickt das Feuer, das schon kraftlos glimmt.

Dich so zu sehen – muss ich da nicht hassen,
das Schicksal, das dir diese Last beschert?
Ich bete, dass die Ängste dich verlassen.

So tapfer bist du! Hast dich nie beschwert!