Erdarbeiten

Ein Maulwurf sich durch Beete gräbt.
Trotz Wasser, das ich täglich gieße,
die Margerite plötzlich bebt,
die Köpfchen hängen – ich verdrieße.

Der Bodenwühler gar nicht schwitzt.
Jetzt bricht die Glockenblume ein!
Ist in den Gängen gut geschützt,
wie ärgerlich – ich könnte schrein!

Die Rose gleichfalls ganz geknickt,
auch Dornen sind für sie kein Schutz,
der Erde still entgegennickt,
leicht zitternd fällt sie in den Schmutz.

Er pflügt das ganze Erdreich um,
der Garten war so schön gepflegt,
und ich mach mir den Rücken krumm!
Hab jetzt den Spaten weggelegt.

Mehr Wasser! Ich will ihn ersaufen!
Des Gärtners Frust, des Maulwurfs Leid.
Von wegen! Er wirft noch mehr Haufen!
Ach – wundervoll die Sommerzeit!

Lebensfreude


Heut möcht ich eine Wolke sein,

mit andren tanzen Ringelrein.

*

Aufgescheucht – vom Wind getrieben,

will mich in den Mond verlieben.

*

Toben, jauchzen, die Form verändern,

Wattebausche mit silbernen Rändern.

*

Wo Schatten ist, da ist auch Licht,

wisst ihr Menschen das denn nicht?

*

Kommt mit mir in das Himmelszelt,

und seht die Unendlichkeit der Welt.