Weihnachtsgeschichte (erlebt von Kater Lucky)

Die letzten Wochen war ich sehr krank und hatte große Schmerzen. Frauchen hat wirklich alles für mich getan, um mich wieder gesund zu machen. Aber dieses Einfangen von ihr und das Reinstopfen in den Transportkorb, es war einfach entsetzlich! Dann musste ich noch immer mit dem Auto (Taxi) zur Tierärztin fahren, wo ich doch solche Angst vor Autos habe. Wenn man auf einem Parkplatz geboren wurde, ist das wohl einfach so. Ich zitterte und bebte am ganzen Körper. Jetzt, nach etlichen Spritzen, bin ich aber wieder gesund. Das macht mich so froh, deshalb wollte ich Frauchen gern Dankeschön sagen.

Vorgestern Nacht, zwei Tage vor dem Heiligen Abend, setzte ich mich vor ein Mauseloch, das Frauchen mit vom Schnee befreit hatte und wartete auf das Geschenk, das ich ihr machen wollte. Es dauerte ziemlich lange, bis sich ein Mäuschen heraustraute. Ein Griff mit den Zähnen und es war meins. Flink sprang ich durch das Fenster in die Wohnung, warf meine Beute immer wieder hoch und langte mit den Pfötchen danach, bis sie sich nicht mehr regte und vor dem Schrank liegen blieb. Durch mein Getobe war Frauchen aufgewacht.

„Ach Lucky, wie lieb von dir, dass du mir ein Geschenk machen willst.“

Miauuu, Streicheleinheiten mitten in der Nacht. Das hab ich sehr gern.  Aber Frauchen sollte das Geschenk doch eigentlich noch gar nicht sehen! Sie ging ins Bad, dann holte sie ein Stück Papier, womit sie die Maus aufsammeln wollte.

„Lucky, wo ist das Mäuschen?“ Sie suchte alles ab. Nichts!

Gestern fing sie dann an, sämtliche Möbel zu verschieben, schaute mit einer Taschenlampe unter das Sofa, unter die Schränke, zog die Bettschublade heraus, um dann unters Bett leuchten zu können. Sie kroch sogar ächzend hinunter, weil ganz hinten eine Ecke des Teppichbodens hoch stand. Ihre Angst, dass es irgendwann anfängt sehr unangenehm zu riechen war doch sehr groß. Nein, da war die Maus auch nicht. Ich lag inzwischen faul auf der Fensterbank, schaute in die Schneelandschaft. Anschließend machte ich es mir auf meiner Schlafdecke bequem und dachte nur:

„Mensch Frauchen, denk mal nach, wir haben doch Weihnachten!“

Nachdem wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft waren, das Mäuschen zu finden, gab sie das Suchen auf. Heute Vormittag, nahm Frauchen das Adventsgesteck vom Tisch, um eine neue Weihnachtsdecke aufzulegen und fing laut an zu lachen. Endlich hatte sie mein Versteck gefunden. Friedlich, im Mäusehimmel schlafend, lag dort mein Geschenk, versteckt unter Tannenzweigen.

„Mein Lucky-Kater, das ist ja fast wie Ostern: Lass das Frauchen mal suchen….“