Gestern war hier zu Hause die Hölle los. Einige Menschen besuchten uns. Es war entsetzlich laut. Alles lachte und erzählte durcheinander. Es wurde getrunken und geraucht. Ihhhh – mir brannten und tränten meine bernsteinfarbenen Katzenaugen. So gern wäre ich auf den Balkon geflüchtet, aber die Tür war verschlossen. Die Nachbarn sollten von dem Lärm verschont bleiben. Und ich??? Mir sträubten sich schon die Nackenhaare, als ich plötzlich DEN Einfall hatte. Schnurstracks lief ich ins Badezimmer. Glück gehabt! Die Einstiegsluke zur Waschmaschine stand offen. Schwupps, und schon war ich drinnen. Die Wäsche war ideal, um mir ein gemütliches Schlafnest zu bauen. Es müffelte zwar etwas, aber saubere Wäsche konnte ich wohl nicht verlangen?
Ab und zu kam jemand herein. Von der Wasserspülung der Toilette wurde ich dann wach. Doch schnell fiel ich wieder in wundervolle Träume. Mäuse jagen, leckeres Futter vorgesetzt bekommen, Streicheleinheiten von Frauchen erhalten.
Plötzlich drehte sich alles um mich herum, und ich mich auch. Hilfe! Mir wird schlecht! Frauchen! MIAUUUUUU!!!! Ich schluckte jede Menge Wasser. Ich miaute, wie ich es bisher noch nie tat, es war fast wie menschliches Geschrei. Was für ein Glück, Frauchen hörte mich. Entsetzt öffnete sie die Klappe der Höllenmaschine. Ein Griff, und ich war in Sicherheit. Eingehüllt in ein weiches Badehandtuch mit liebevollen, besorgten Worten verwöhnt von Frauchen, erholte ich mich von dem Schrecken. So ein Schock am frühen Morgen! Das kann einem schon die Laune verderben!
Jetzt überlege ich, wo ich mich vor den nächsten Besuchern verstecken könnte. Oh ja, vielleicht im Kühlschrank!?