Tränen Reich


Deine Liebe verschwand ganz leis

ich stand auf dem Abstellgleis.

Es dauerte lang, bis ich es sah

wollt nicht begreifen, was geschah.

*

So geliebt hatte ich vorher nicht

spürte, wie mein Herz zerbricht.

Tränen flossen wie noch nie

Leere zwang mich in die Knie.

*

Mit uns, das sollt für immer sein

jetzt sitz ich hier ganz allein.

Bin dankbar, dass ich weinen kann

Trauer wird gehen – irgendwann.

*

Verletzungen sind nun vorbei

auch die ganze Warterei

auf ein kleines Liebeszeichen.

Sehnsucht wird der Ruhe weichen.

2010

Unerfüllte Liebe


Ich liebe dich
und darf es nicht sagen
seh in deine Augen
hoff, dass sie mich fragen:
Fühlst du wie ich?

Ich liebe deine Stimme
den besonderen Klang
sinnlich, manchmal lächelnd
und mir wird bang
bin kaum Herr meiner Sinne

Ich liebe deine Hände
sie sind so schön und zart
wie sie wohl streicheln?
Gewiss auf eine besondere Art
dein Blick spricht Bände…

Ich liebe deinen Mund
würde ihn so gerne küssen
sehn mich täglich danach
möchte dich nie wieder missen
mein Herz ist wund

Du bist nicht frei!
Alles bleibt nur ein Traum
die Sehnsucht wird nicht gestillt
ich vergesse Zeit und Raum – und
bin trotzdem glücklich dabei

1995

V e r s ä u m t …..


Heute Nacht habe ich
von dir geträumt
Du hattest ein Lächeln
in deiner Stimme

So viel schon haben
wir zwei versäumt
Es sollte nicht sein
kein Streicheln der Sinne

Die Zeit flieht dahin
nicht aufzuhalten
Wenn wir uns nicht wärmen
wird mein Herz erkalten

2009

Traum vom zweiten Mai


Das Leben ist so wunderschön
gibt es jemanden, der mich versteht?
Möchte mich schrecklich gern verlieben
Kinder – wie die Zeit vergeht

Viele Pärchen eng umschlungen
sehe ich durch die Straßen gehen
fühl mich dadurch noch verlassener
nur Gleichgesinnte mich verstehen

Wo ist meine große Liebe
die Zeit sie rennt, bald ist es vorbei
gibt es auch in meinen Jahren
noch einen schönen, zweiten Mai?

Möcht jauchzend durch die Landschaft toben
singen, springen, schreien, lachen
Hand in Hand mit einem Mann
tausend verrückte Dinge machen

2001

Befreit…..


Meine Liebe ist gewichen
Gelassenheit macht sich breit
Zu viel Zeit ist verstrichen
ich fühle mich wie befreit

Du konntest mir nichts geben
vielleicht durfte es nicht sein
Doch dies ist nicht mein Leben
darum sind wir jetzt allein

Das Feuer, das du entfachtest
loderte heiß wie ein Vulkan
Da du keine Verbindung schafftest
endete es, bevor es begann

Darum hab ich dich verlassen
du bleibst jetzt allein zurück
Vielleicht kannst du es nicht fassen
ich such mir ein neues Glück

2009

TRAUER (für Stefan)


Schon wieder ein Mensch fortgegangen

Es zerreißt mich,  Herz im Leid gefangen


Warum nur? Er stand voll im Leben

So jung noch, hat mir viel gegeben


Was hilft nun? Wohin mit der Trauer?

Bin ängstlich, nicht wieder die Mauer!


Was tröstet? Tränen können lindern

Sie helfen, den Schmerz etwas mindern


Gedanken an die schönen Zeiten

Werden ihn hinüber begleiten.


2009

Der erste Augenblick (für Horst)


Wie soll ich das verstehen
kaum traf mich noch dein Blick
da war es um mich geschehen
ich fühlte nichts als Glück

Der Himmel war verhangen
und ich war so allein
Ich fühlte nichts als Bangen
sollte ich immer einsam sein?

Was bringt uns diese Liebe?
Es ist so schön zu zweit
Hält sie im Zeitgetriebe
für alle Ewigkeit?

Vergissmeinnicht und Tränendes Herz (für Bärbel)

Das blaue Vergissmeinnicht spricht zum Tränenden Herzen:

„Umarm mich doch bitte, dann fliehen die Schmerzen“.

„Ich kann dir nicht geben, wonach du verlangst,

bin doch selbst durcheinander und noch voller Angst.

Wir wurden verlassen, niemand mehr, der uns pflegt,

das Schicksal schlug zu, ob die Trauer vergeht?“

Ganz zärtlich schmiegt sich an die rosa Herz-Blüte,

die hellblaue Schönheit, damit diese sie behüte.

 

Eine tiefe Verbundenheit entsteht zwischen den beiden.

Trotz des gemeinsamen Verlustes, muss nun keiner mehr leiden.

© Karin Schümann 30.05.09